Jetzt hat mein Liebling der Woche wieder zugeschlagen!
Was ist das denn? Eingestellt unter Tutima, Hanhart, Minerva.
Ist da von allen was dabei?
VG
Günter
Hanhart-Landeron Uhren Rätsel
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Ich hab das Ding auch eben gesehen und werd nicht schlau draus :lupe: Ist einfach ein Chronograph und nix anderes. Kennt jemand diese Art?
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Ein paar Teile könnte man schon gebrauchen..... :zwinkern:
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für eine Hangar Queen aber ein stolzer Preis!
Der Verkäufer hat ja anscheinend keine Ahnung, was es ist, nur dass es teuer ist! -
- Offizieller Beitrag
Ich würde den Gedanken an ein authentisches Exemplar nicht vollends verwerfen. Die Urprünges des Kaliber 40 liegen in der Tat beim gezeigten Landeronwerk. Außerdem kam Hanhart ursprünglich aus der Schweiz. Eine Schweizer Fertigung ist also durchaus möglich. Die offizielle deutsche Wiederbewaffnung mit Gründung der Wehrmacht datiert vom 16. März 1935. An Uhren aus eigener Fertigung war also lange nicht zu denken.
Gruß,
Walter
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Hallo Walter,
nicht alles, was ich nicht verstehe, ist falsch!
Aber mein "Liebling der Woche" hat mich öffensichlich motiviert.
Wäre schön über diese Uhr mehr raus zu bekommen.
Servus
Günter -
Hier gibt es eine ganz ähnliche Uhr, Hahn-Landeron mit Hanhart Zifferblatt (welches ja 1:1 auf die Landeron Werke passt):
http://germanwatch.proboards.com/index.cgi?acti…ead=3865&page=1
Ein Hanhart Pointer Blatt ohne Schriftzug auf ein Hahn-Landeron zu pappen wäre also kein Hexenwerk.
Viel spannender ist aber die Herkunft des Gehäuses, denn so viele Gehäuse mit kanellierte Lünette (und Pointer) gab es ja auch wieder nicht und ausser dem Longines (welches aber keine 39mm hat) fällt mir keines mit einem Flachdrücker ein.
Noch dazu ist das Gehäuse der Auktionsuhr wohl entweder aus Stahl oder extrem gut erhalten (deutliche Abnutzung am Drücker, aber nicht am Gehäuse, nicht mal an den Kanten der Hörner)
Edit: Es gibt eine Minerva, von der das Gehäuse sein könnte, siehe Knirim Seite 356
Jochen
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Keine weiteren Meinungen mehr?
Na gut, dann oute ich mich mal als neuer Besitzer der Uhr
In einer etwas angeheiterten "no risk - no fun" Laune hatte ich am Samstagabend kurzerhand auf den Sofortkauf Button geklickt.
Hintergrund ist mein Wunsch, einen Fliegerchrono mit Stahlgehäuse, kanellierter Lünette und Kathedralzeiger zu besitzen, aber ausser der Lemania gibt es da ja kaum etwas...
Wie weiter oben schon erwähnt konnte man selbst anhand der schlechten Auktionsbilder davon ausgehen, dass diese Uhr ein Stahlgehäuse hat.Das hat sich inzwischen auch bestätigt und der Verkäufer hat mir heute, nachdem er die Uhr aus dem Bankschliessfach geholt hat, weitere Bilder gemailt.
Lediglich die Lünette ist aus vernickeltem Messing, aber damit kann ich leben.
Ich habe den Verkäufer übrigens als nett und hilfsbereit empfunden, er hat mir auch die Möglichkeit offen gelassen vom Kauf zurückzutreten, wenn mir die Uhr aufgrund der nachgereichten Bilder nicht gefallen sollte.Ich habe mir auch extra Bilder machen lassen, die den Durchgang des ovalen Drückers durch das Stahlgehäuse zeigen, hier würde man wohl am ehesten erkennen, wenn das Werk nachträglich in das Gehäuse gefrickelt wurde.
Für mich sieht das aber stimmig aus.
Auch die rundliche Gehäuseform passt zu den avisierten frühen 30er Jahren.Ich habe aber vor die Uhr nach Erhalt mal unserem Spezialisten in Karlsruhe vorzustellen, nicht nur um das Werk checken zu lassen, sondern auch um seine kompetente Meinung aufgrund seiner Erfahrung zu hören.
Wie gesagt, ich wollte eine Stahluhr mit diesem Blatt und diesen Zeigern, ob die Historie nun stimmt oder nicht ist mir relativ wurscht.
Aber ich sehe im Moment keinen Grund das für eine wüste Bastelei zu halten.Aber nun zeige ich euch natürlich auch die Bilder, sobald die Uhr bei mir ist gibt es nochmal Bessere
Grüsse Jochen
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- Offizieller Beitrag
Glückwunsch Jochen ! Ich war - wie schon erläutert - optimistischer bei der Beurteilung der Uhr. Wie immer wende ich die Gretchenfrage an: Warum sollte sich ein geschickter Fälscher so viel Mühe machen, eine Uhr zusammen zu basteln, die keiner kennt ?
Ich denke es handelt sich wirklich um ein frühes Exemplar. Interessant wäre natürlich auch die ZB Rückseite zu sehen, bzw. das Werk von hinten zu betrachten frei nach Kurt Schwitters: "Du du herrlichste von allen du bist von hinten wie von vorne" (?)
Wir freuen uns auf weitere Bilder von Dir ! :springen:
Gruß,
Walter
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Wie schon früher geschrieben, ich finde es gut, dass wir jetzt mehr Information über diese Uhr bekommen.
Lieber Jochen, Gratulation! :gut:
Ich drück Dir die Daumen, dass die erstandene Uhr das Geld mehr als Wert ist. Falls nicht - bitte keine Regressforderungen an den Themenstarter:zwinkern:
Dann schauen wir doch mal, was aus dieser Quelle noch so raus sprudelt!
Bis bald
Günter -
Danke für euer Feedback
Dass Walter die Uhr nicht gleich vernichtend kritisiert hat hat meine Magenschmerzen natürlich etwas in Grenzen gehalten
Dass sich der Preis noch in einem vertretbarem Rahmen hielt (im Gegensatz zu der Tutima mit Messigschraubenlünette) machte mir die Entscheidung natürlich leichter.Auf einen Blick unter das Zifferblatt bin ich auch schon sehr gespannt
Ich denke auch, wenn das jemand gemacht hätte um möglichst viel Kapital aus der Uhr zu schlagen, dann hätte er auch gleich ein Zifferblatt mit "Hanhart" Aufdruck verwendet, welches er leichter und günstiger bekommen hätte als ein "Pointer" Blatt ohne Aufschrift.
Der Verkäufer hat mir glaubhaft versichert, dass die Uhr seit 20 Jahren in seinem Besitz ist, es war ein Erbstück von seinem Grossonkel, der bis ca. 1935 selbst Flieger gewesen sein soll.
Vor 20 Jahren dürften Hanhart Basteleien mit Sicherheit noch nicht sonderlich gewinnbringend gewesen sein ...Dass die Uhr so wenig Abnutzungserscheinungen hat könnte auch dafür sprechen, dass es ein Prototyp o.Ä. ist, der zwar herumgezeigt wurde (jeder durfte mal den Drücker betätigen) aber niemals in langem Einsatz am Arm war.
Ich halte euch auf dem Laufenden.
PS @ Walter. Hast Du denn Unterlagen von Hanhart, aus denen man vielleicht etwas zu den Arbeiten in den frühen 30ern erfahren könnte?
Im Netz gibt es da leider nichts erbauliches.Grüsse Jochen
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- Offizieller Beitrag
Unterlagen von HH ist leider Fehlanzeige. Es gibt angeblich nur noch Fragmente aus der Entwicklungsphase. Man baut zur Zeit selbst eine Art Museum auf. Frank weiß da besser Bescheid.
Gruß,
Walter
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So, die Uhr ist inzwischen bei mir angekommen, Bilder gibt es im Laufe des Tages.
Hier mal weitere Details und Infos, die vielleicht bei der Identifikation helfen können.Die Uhr hat einen Durchmesser von genau 40mm
Aber das Gehäuse scheint mir doch nicht wie vermutet ebenfalls aus Edelstahl zu sein, aber auch nicht aus vernickeltem Messing.
Das Gehäuse hat einige Kratzer an denen man sieht, dass das Material durchgängig die selbe Farbe hat.
Im Vergleich zum Stahlboden, aber auch zum Oberen Teil mit der Drehlünette, welche wohl vernickelt ist, hat das Hauptgehäuse eine sehr leicht gelbliche Farbe.
Vielleicht ist es ja aus Neusilber oder etwas in dieser Art???Interessanterweise hat die Uhr keine festen Bandstege sondern Federstege.
Das ist das Einzige was mich etwas verblüfft und eigentlich nicht zu den frühen 30ern passt.
Stegbreite sind 19,5mmDas Glas ist aus Echtglas, also kein Plexi.
Ansonsten sieht die Uhr auch bei intensiver Betrachtung unter der Lupe sehr stimmig aus.
Ich bin mir sicher, dass diese Teile schon immer so zusammen waren und nichts gefrickelt wurde.Der Geigerzähler zeigt eine klare Aktivität, die aber deutlich geringer ist als bei meiner 417ES, was ja durchaus dem Altersunterschied entsprechen würde.
Der ursprüngliche Besitzer der Uhr hiess Werner Grieß, der von 1900 bis 1970 gelebt hat und bis zu einem Unfall 1935 aktiver Flieger war, am Ende als ziviler Flieger zur Luftbilderstellung.
Seine Fliegerausbildung hat er kurz vor Ende des ersten Weltkrieges gemachtLeider nutzen diese Informationen erstmal nichts, da sich im Netz natürlich nichts über Herrn Grieß finden lässt.
So, jetzt versuche ich mal einige brauchbare Bilder zu machen...
Grüsse Jochen
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So, hier nun die Bilder.
Kleine Korrektur: Beim Wechsel des Bandes habe ich festgestellt, dass die Uhr ursprünglich doch feste Bandstege hatte, diese wurden aber herausgetrennt und durch Federstege ersetzt.
Das Zifferblatt selbst hat einen Durchmesser von genau 35,0mm
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Hier sieht man nun den Umbau auf Federstege:
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Hier ein Bild ohne Glas:
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Und hier das Oberteil mit Lünette von Hinten.
Beim Material würde ich mich hierbei auf vernickeltes Messing festlegen wollen:[Blockierte Grafik: http://www.arsmachina.de/watches/flieger09.jpg]
Zu guter Letzt noch ein Wristshot mit neuem Band von Frank
[Blockierte Grafik: http://www.arsmachina.de/watches/flieger07.jpg]
Über weitere Hinweise zum möglichen Ursprung dieser Uhr würde ich mich sehr freuen!
Grüsse Jochen
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So langsam kommt etwas Licht ins Dunkel
Bei der Uhr handelt sich wohl um eine Chrono Avia Extra Special die wahrscheinlich ein frühes Hanhart Blatt montiert bekam.
Gerade wird bei Ebay so eine Uhr mit dem originalen Blatt angeboten, bei der allerdings die Drehlünette fehlt:http://www.ebay.de/itm/360473183884
Und bei der Suche nach dem Namen spuckt das Netz noch einen weiteren Link aus:
http://forums.watchuseek.com/f7/chronograph…oux-688522.html
Auch dieser Uhr fehlt die Drehlünette.
Anscheinend gab es von diesen Uhren nicht wirklich viele, sonst müsste eine Suche doch deutlich mehr Treffer ergeben.
In welchem Zeitraum wurden die frühen Hanharts denn mit Zifferblättern ohne Beschriftung produziert?
Ich denke dass der Wechsel des Zifferblattes zu dieser Zeit stattgefunden hat, ansonsten hätte man wohl eher ein Blatt mit Beschriftung gewählt.Die schmale Krone an meiner Uhr dürfte auch nicht original sein, hier gehört wohl eher eine Zwiebelkrone dran.
Hat hier vielleicht jemand eine Bezugsquelle für mich?Grüsse Jochen
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Die "frühen" Hanhart's trugen die Beschriftung "Hanhart", Zifferblätter ohne Beschriftung sind erst später zu finden.
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Also zuerst nur Hanhart, dann ganz ohne Beschriftung und dann Hanhart mit 17 Steine?
Lässt sich das denn zeitlich eingrenzen von wann bis wann welcher Zifferblattaufdruck verwendet wurde?Und wenn wir schon beim Thema sind, ab wann gab es denn den Stahlboden und ab wann den Stossschutz?
Danke und Grüsse Jochen
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- Offizieller Beitrag
Das kann ich bestätigen. Unten sind zwei Beispiele. Es gibt auch einige Pointer mit 105 XXX bzw. 106 XXX Nummern. Zuerst kamen die ZB mit Schriftzug Hanhart.
Hanhart 103 012:
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Hanhart 100 XXX:
[Blockierte Grafik: http://i227.photobucket.com/albums/dd28/travis1963/Hanhart_1939002.jpg]
Gruß,
Walter
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Hm, das bedeutet zuerst gab es die Beschriftung mit "Hanhart 17 Steine" und dann Zifferblätter ganz ohne Beschriftung.
Wann gab es denn dann die Zifferblätter nur mit "Hanhart" ohne "17 Steine"Danke für eure Hilfe Jochen
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- Offizieller Beitrag
In meinem Bestand befindet sich folgende mit "Hanhart" Schriftzug ohne "17 Steine":
Hanhart Fliegerchronograph der Reichsluftwaffe (Eindrücker), Hanhart Kaliber 40, Gehäuse Messing vernickelt, ca. 1940/41, Boden Messing mit Nummer 106 667.
Das mag eine Hilfe in Sachen zeitliche Orientierung sein. Ich glaube aber, dass in der Frühphase die Produktion rasch ausgedehnt wurde und deshalb unterschiedliche Komponenten gekauft wurden. Das erklärt auch die Artenvielfalt bei ZB.
Zeitlich betrachtet wird es wohl keine Hanhart vor 1940/41 gegeben haben. Frank (Roesky) hat berufsbedingt recht viele ZB von hinten gesehen. Wenn ich mich recht erinnere, dann wurde kein ZB vor dieser Zeit produziert. Damit hätte Kaliber 40 auch eine andere Bedeutung: Eingeführt 1940. :denken:
Gruß,
Walter
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