- Offizieller Beitrag
In einer alten Ausgabe der Zeitschrift "Der Sozialdemokrat" vom 02. August 1947 findet sich ein interessanter Artikel mit der Überschrift: "Kriegsgerätebau im Askania Werk".
Askania soll gegen das Alliierte Kontrollratsgesetz Nr. 43 verstossen haben. Im Kern geht es dabei um das explizite Verbot der Herstellung, der Einfuhr, der Ausfuhr, der Beförderung und der Lagerung von Kriegsmaterial.
Vgl. dazu den Wortlaut:
http://www.verfassungen.de/de45-49/kr-gesetz43.htm
Die betroffenen Askania Werke in Friedenau und Mariendorf wurden daraufhin von der amerikanischen Militärregierung geschlossen und das Management inhaftiert. Der Artikel drückt sich hinsichtlich der Auftraggeber nebulös aus. Das Material sei für "eine fremde Macht" hergestellt worden. Damit dürfte unmißverständlich die damalige SBZ gemeint sein.
Bei den Askania Werken handelte es sich um die von Carl Bamberg gegründete Maunfaktur für Präzisionsinstrumente. Neben Luftfahrt- und Navigationsinstrumenten wurden während des Krieges vor allem Rüstungsgüter hergestellt. Die Askania-Werke entwickelten u.a. das Flugleitsystem für V-1 sowie Komponenten für die V2-Rakete.
Der Artikel macht deutlich, dass die heute so gerne im Kontext von reinen Cockpitinstrumenten dargestellte Askaniawerke eine lange militärische Tradiiton hatten.
Armbanduhren waren da wohl eher eine Fehlanzeige:
ASKANIA - Uhren aus der Hauptstadt
Hier noch einmal der Artikel im Großformat:
Zum Schluß ein paar Eindrücke aus dem zerstörten Berlin im Jahr 1947:
http://www.youtube.com/watch?v=Lrz2B9Stipw
Gruß,
Walter