Hallo,
bei der Revision von Fliegerchronos stoße ich immer wieder auf abstruse Reparaturen. Das eine oder andere will ich hier mal vorstellen.
Uhrmacher (oder die sich dafür halten) können ein Uhrwerk bekanntlich am gründlichsten ruinieren, da kann der Laie nur von träumen
Wenn ein Teil ersetzt werden soll, aber kein Original verfügbar ist, dann ist der richtige Weg, das neue Teil so anzupassen, dass es trotzdem ordentlich funktioniert.
Mancher "Reparierer" macht es aber anders rum: Am Werk wird solange verändert (auf Deutsch: vermurkst), bis das falsche Teil leidlich passt.
Ich sehe das leider regelmäßig bei meinen Reparaturen. Die angerichteten Schäden sind oft gewaltig, Originalteile passen dann nicht mehr.
Im folgenden Beispiel war eine nicht originale Aufzugwelle eingebaut. Da der 4-kant der Welle zu lang war, wurde halt das störende Zapfenlager beseitigt! (Richtig wäre, den 4-kant in der Drehbank zu kürzen). Spätestens beim Zeigerstellen rutscht dann der Zapfen aus seinem Lager:
IMG_0589.jpg
Reparatur: Um den Rest wegzufräsen und Montage eines neuen Putzens vorzubereiten, schraube ich das Werk an seinen Kalibrierlöchern auf eine Grundplatte, die dann in der Fräse zentriert sitzt. Die passend angefertigten Zapfen- und Flachfräser waren von einer früheren Reparatur schon vorhanden (gut für meinen Kunden...).
IMG_0596b.jpg IMG_0592.jpg
Lagersitz gefräst:
IMG_0593.jpg
Neu angefertigtes Lager (mit Ansatz) montiert:
IMG_0594b.jpg
Dass diese Beschädigungen keine Seltenheit sind, zeigen diese Bilder früherer Arbeiten:
AW_Lager1i.jpg AW_Lager2i.jpg GH_AW_Lager.JPG
Gruß,
Frank