- Offizieller Beitrag
Interview mit US Ökonomin Sheila Bair. https://www.zeit.de/wirtschaft/201…komplettansicht Gruß, Walter
Interview mit US Ökonomin Sheila Bair. https://www.zeit.de/wirtschaft/201…komplettansicht Gruß, Walter
Die Banken haben aus 2008 nichts gelernt. Im Gegenteil, sie sind noch ausufernder geworden als damals.
Ich habe 2008 in Chicago gelebt. Habe in der Immobilienbranche gearbeitet und einen Absturz in der Branche erlebt, der seinesgleiches sucht. Das ganze war gemeinsam mit den Banken und dem Amerikanischen Staat, vor allem in Form der Steuerbehörde IRS, inszeniert worden. Das ist etwas was kein Journalist jemals so deutlich geschrieben hat, aber da liegen die Gründe begraben für so eine Wirtschaftskrise. Ich hatte Kunden, die waren im Forbes Magazin unter den 400 reichsten Amerikanern. Als die Krise zuschlug, sind sie aus der Liste gefallen. Teilweise haben sie "alles" verloren. Das war unfassbar, was sich da abgespielt hat.
Die Banken haben Derivate vom Derivat des Derivates verkauft. Keiner wusste am Ende mehr was er da kauft. Gleichzeitig ging der IRS hin und hat Immobilien mit dem bis zu vierfachen an Steuern belastet als ein Jahr vorher. Das war für die Amerikaner richtig schlimm, denn da mussten plötzlich Leute bei ihrem Haus statt 5000 Dollar im Jahr 20000 Dollar im Jahr berappen. Dass das nicht gutgehen konnte, kann man sich selber ausrechnen.
Im Vorfeld war ein Immobilienboom vorausgegangen, in dem Häuser innerhalb weniger Jahre sich vervielfacht hatten, teilweise war sie 5 mal so teuer geworden, teilweise 10-fach. Ein bisschen etwas davon sehe ich derzeit auch in Deutschland's Grossstädten. Gottseidank spielt hier niemand das Derivate Spiel mit. Und ob und wann die Steuern hier auf Immobilien steigen werden, ist schwer zu sagen. Die Spirale nach oben ist trotzdem gefährlich. Da wird auch viel gelogen. Bei mir um die Ecke ist ne Hütte (oder besser Bruchbude), halb so gross wie das Haus wo ich wohne, ohne "Infrastruktur" drinnen, sprich keine richtige Heizung, nur ein Bad, das nicht funktioniert, nur eine Toilette, wohlgemerkt handelt es sich um ein Mehrfamilienhaus in Innenstadtlage, aber die meisten Wohnungen hätten nicht mal eine Toilette. Man muss also noch massiv investieren und umbauen, angeblich würde man dann über 80000 Euro Miete erzielen, wie das möglich sein soll, erschliesst sich mir nicht. Kosten inklusive Umbau würden ich auf knapp 2 Mio. schätzen. Ich wohne in einem doppelt so grossen Mietshaus. Die Mieteinnahmen belaufen sich geschätzt auf ca. 40000 Euro. Wie ein halb so grosses Haus in gleicher Lage doppelt so viel Miete erzielen soll, weiss ich nicht??? Worauf ich hinaus will, mit Niedrigzinsen und den Banken spielen wir wieder ein gefährliches Spiel. Viele Leute verschätzen sich mit dem Kauf von Betongold, verstehen nicht, dass ein Haus immer wieder Geld kostet, renoviert werden muss, repariert werden muss. Und die Banken unterstützen das wieder. In dem Moment, wo die Zinsen sich verdoppeln, käme eine Insolvenzwelle auf unser Land zu, die wir noch nie erlebt haben. Das kann ich jetzt schon versichern...
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