Liebe Urofa - Freunde,
ich hoffe das Jahr hat für alle gut begonnen, wir hatten etwas Zeit die Uhrenkästen zu lüften. Ich habe versucht, die späten Urofa 59 werkseitig zu sortieren, da kommen allerhand Abweichungen von der Norm und Improvisationen ans Tageslicht. Ich hatte die Möglickeit eine späte Kriegsproduktion, ein Kurtz´sche und zwei Kriov MChZ nebeneinander zu legen. Die Seriennummern sind 213146, 215589, 217211 und MChZ 1603:
Es zeigen sich Unterschiede in der Zahl der Steine, der Farbe der Steine, dem Metall der Unruhe, dem Material des Minutenzählrades und des Mitnehmerrades, des Rückers, der Federn, etc.
Angenommen die 213146 zeigt den späten Kriegsstandard, dann hat Dr. Kurtz bei der Nr. 215589 offensichtlich nicht mehr Zugang zu Steinen für den Chronokloben gehabt, hier sind Metalllager drin. Das Minutenzählrad ist hier messingfarben und nicht hell metallisch. Und die Federn neben dem Kupplungshebel sind nicht mehr massiv, sondern aus Draht.
Die frühe MChZ mit dem Glashütter Chronokloben 217211 hat rote Steine montiert, offensichtlich in Messingchatons, wohl auch aus der Not heraus. Ebenso ist das Mitnehmerrad chatoniert und nun wieder mesingfarben, wie bei der Kriegsproduktion. Unruhkloben und Unruhe selbst ebenfalls typisch Glashütter Produktion.
Die MChZ 1603 hat nun endgültig rote Steinlager mit den richtigen Abmessungen, die Unruhe ist goldfarben und abweichend von der Glashütter Unruhe, ebenso die Konstruktion des Rückerhebels. Es sollen nun auch 2 Steine mehr verbaut worden sein, weiß aber nicht an welcher Stelle im Werk.
Wie bei Hanhart, so bestimmt zum Kriegsende und darüber hinaus die Materialnot und die Vereinfachung bie diesen hochwertigen Uhren die Produktion.
Falls jemand hier im Forum noch Werkbilder von späten bzw. Übergangskonstruktionen der Urofa 59 hat, es würde mich freuen wenn die hier noch angehängt würden.
Viele Grüße,
Caspar