- Offizieller Beitrag
In einem Schreiben teilt Hanhart im Jahr 1939 einem Berliner Unternehmen mit, dass man nur an im Reichverband gelistete Fachgroßhändler ausliefert.
Gruß, Walter
In einem Schreiben teilt Hanhart im Jahr 1939 einem Berliner Unternehmen mit, dass man nur an im Reichverband gelistete Fachgroßhändler ausliefert.
Gruß, Walter
Und Du hast das Schreiben bei Dir? Wie geil...
Und, ist da noch mehr dabei ??
VG, Günter
Nur die Karte.
Gruß,
Walter
Ach keine Uhr??? Schade...
Wie ist das einzuordnen?
Kriegsvorbereitung oder - wie heute - Konzi-Modell, wo eben nicht jeder Krauter Uhren bekommt.
Wie alle anderen Industriezweige wurde auch die Uhrenindustrie neu organisiert. Ziel war es, eine weitestgehende Autarkie herzustellen und die Produktion effizienter zu machen. Das alles geschah ganz eindeutig im Sinne einer Kriegsvorbereitung. Dazu mussten alle Lieferwege festgelegt und neu organisiert werden, denn jeder Hersteller braucht bei einer Uhr irgendwelche Fremdteile. Ich denke es ging bei der Festlegung darum, wer wen beliefern darf. Man wollte keine Reibungsverluste mehr oder Ressourcenverluste in Kauf nehmen. Nur fünf Monate nach diesem Schreiben stand Deutschland ja schon im Krieg - Fall Weiß.
Gruß,
Walter
Hallo Walter,
ich glaube nicht, dass es hier um eine Neuorganisation geht. Dass bei den Herstellern nicht direkt geordert werden konnte geht viel weiter zurück. Man hatte Großhändler, die die Uhren an die Kunden verkauften Wie zum Beispiel Lünser und andere Großhändler. Und darauf weist Adolf Hanhart mit der Postkarte hin.
Auf alle Fälle ein sehr interessantes Dokument!
VG, Günter
Johannes kluge Frage war mehr allgemeiner Natur. Aus dem Schreiben geht ja nicht hervor, um welche Teile bzw. Furnituren es sich konkret handelt. Natürlich gab es, wie Du anmerkst, auch schon früher Lieferwege und eine Trennung von Groß- und Einzelhandel.
Im Zuge der Kriegswirtschaft wurden die Wege jedoch nochmals gestrafft. In der Monographie Geschichte der Pforzheimer Uhrenindustrie von Wolfgang Pieper wird u.a. darüber berichtet (S. 238 ff.) Hanhart selbst war später von den Umstrukturierungen stark betroffen und musste den Betrieb auf die Produktion von Zündmechanismen umstellen. Schon vor dem Krieg gab es aber schon Exportverbote und Materialzuweisungen wurden eingeschränkt. Ich denke man kann vor dem Hintergrund der NS-Planwirtschaft das Schreiben durchaus im Sinne dieser Umstellungen deuten. Man beachte schließlich auch die vorgegebene Grußformel
Gruß,
Walter
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