Hallo zusammen,
nachdem wir im Geschäft ein RFA-Gerät (http://www.analyticon.eu/xl2air.html) haben, konnte ich an meiner Laco B-Uhr von Ende 41/Anfang 42 eine Materialanalyse durchführen.
Die Messung dauert 20 Sekunden.
Ich habe jeweils drei Messungen gemacht um eventuelle Fehlmessungen auszuschließen, die Toleranz liegt bei unter 1%.
Die Werte hab ich auf/abgerundet, denn 2 Stellen nach dem Komma sind hier nicht interessant. Elemente unter 1% wie Si, Fe, Co, Sn…. usw. hab ich uns erspart.
Nun die Messungen:
Der Boden, außen an einer abgewetzten lackfreien Stelle
Cu............48%
Ni.............25%
Cr.............16%
Zn (Zink)...11%
Innen - perfekte Lackerhaltung, der Lack beeinflusst mit seinen Inhaltsstoffen selbstverständlich die Werte, Grundmaterial „scheint“ jedoch durch
Cu............54%
Ni.............26%
Cr...............7%
Zn (Zink)...13%
Leider kann das Gerät die Lack-Typischen Bestandteile nicht analysieren, da es auf Metalle Spezialisiert ist, aber man erkennt dass im Lack etwas Kupfer und etwas Zink enthalten sein müsste. Die Werte-Verringerungen kommen von der (geringen, jedoch vorhandenen) abschirmenden Wirkung des Lacks.
Interessanterweise weicht das Gehäusematerial zum Bodenmaterial ab.
Cu............37%
Ni.............19%
Cr.............36%
Zn (Zink).....7%
Wobei ich mir nicht ganz sicher bin, dass da nicht doch etwas Lackierung dabei war. Trotzdem sieht man, dass das Gehäuse deutlich weniger Kupfer, dafür deutlich mehr (hartes) Chrom enthält
Die Krone ist ein oft anzutreffendes Messingmaterial welches auch heute unter der Bezeichnung CuZn 39 Pb 2 zu finden ist (u.a. auch als Uhrengehäusematerial, welches dann noch einen galv. Überzug bekommt)
Cu 60%
Zn 37%
Pb 2,4%
Nun meine Frage – kennt einer von Euch das Gehäuse-/Bodenmaterial? Verwendung früher/ heute/Normen, einfach alles was ihr dazu wisst.
Selbst in der Datenbank der Kupferinstitutes (http://www.kupferschl%c3%bcssel.de/) finde ich diese Legierung nicht. Es ist ähnlich dem Neusilber, jedoch passt dann das Chrom nicht herein. Es ist Quasi ein „Hart-Neusilber“
Zumindest ist das Material nicht das was man in den Fachbüchern oft als Gehöuse der B-uhren ließt (Weicheisen, Bronce etc.)