Zeitzünderproduktion bei Junghans in Schramberg.
Auch für den „Erzfeind“ interessant (deutsches-uhrenmuseum.de)
Gruß,
Walter
Zeitzünderproduktion bei Junghans in Schramberg.
Auch für den „Erzfeind“ interessant (deutsches-uhrenmuseum.de)
Gruß,
Walter
Spannend, danke für den Link.
Gruß,
Ich denke, dass es ein Zünder für angebrachte Ladungen war und nicht für klassische Munition. Für eine Haftladung könnte man so etwas verwenden, z.B. bei den Pionieren. Aber angeblich sprengte man damit Gasmunition:
Zeitzünder für 10l Sp. Bü. 37 - Zünder - Militaria Fundforum (militaria-fundforum.de)
Gruß,
Walter
So sieht in Natura ein Zeitzünder aus. Konnte auf eine Verzögerung von 1 bis 5 Minuten eingestellt werden. Zu welcher Munition es gepasst hat bleibt mir rätselhaft. Der Schlüssel zum Aufziehen war im Deckel vorhanden.
Gruß,
eA
Hier sieht man ein 3,7 cm Flakgeschütz mit seiner Bedienmannschaft in einer gut ausgebauten Stellung. Die verwendeten Granaten hatten einen Selbstzünder mit Fliehgewichtsantrieb nach dem Prinzip einer Uhr.
Gruß,
Walter
Zünder mit Fliehgewichtsantrieb wurden vor dem ersten Weltkrieg von Junghans entwickelt. Dazu gibt es einen interessanten Artikel im Schwarzwälder Boten:
Daraus ein Zitat:
"Eine Besonderheit stellte das von Junghans entwickelte und etwa einen Monat vor Kriegsende in Produktion gegebene Modell M.K.Z.17 dar, mit dem die 7.62-Granaten für Flugabwehrkanonen (Flak) bestückt wurden. Dieses Modell war mit einem Zeitzünder ausgestattet. 1917 legte Junghans einen Schießplatz auf dem Großen Heuberg bei Tuttlingen an. Im gleichen Jahr wurde außerdem das Gelände der Kunstmühle Wolber mit Porphyrwerk zwischen Schramberg und Schiltach aufgekauft, um Zünder und Sprengpulver außerhalb der Stadt lagern zu können (heute BBS)." (Quelle s.o.)
Tatsächlich gab es bis zur Erfindung von Junghans nur Zünder, bei denen eine Art Lunte herunter brannte, die dann die Granate zur Explosion brachte. Das war natürlich unsicher und führte zu Unfällen. Die ersten uhrwerkgesteuerten Zünder wiederum mussten erst aufgezogen werden und waren ebenfalls anfällig, da die Feder brechen konnte. Erst der Fliehgewichtszünder von Junghans war der Durchbruch. Diese Zünder wurden auch bei normalen Granaten eingesetzt, da sie teuflisch über den Köpfen der Gegner und nicht erst beim Einschlag detonieren sollten.
Die Abbildung zeigt eine Beschreibung der alten Zündvorrichtungen (Abbrennverfahren):
Gruß,
Walter
Viele Uhrenunternehmen, wie z.B. Hanhart, haben im Krieg militärische Geräte produziert. Insofern ist es auch interessant, sich mit diesem Kapitel etwas näher zu beschäftigen. Wie schafft man es technisch, dass eine Flakgranate in einigen tausend Metern Höhe explodiert? - Die Antwort hat etwas mit Uhrwerken zu tun. Ähnlich wie bei der Navigation werden zurück gelegte Strecken mit Hilfe von Zeitstoppungen errechnet. Höhensensible Zünder gab es damals noch nicht. Fliegt ein Geschoss mit einer definierten Geschwindigkeit in einem bestimmten Winkel, dann erreicht es nach einer bestimmten Zeit seine vorgesehene Flughöhe. So arbeiten die Zünder von Flakgranaten. Die Bilder zeigen das Lehrmodell einer 3,7 cm Flakgranate. Neben einem Aufschlagzünder, der eine Duplexladung auslöste, die wiederum die Hauptladung zündete, gibt es eine Art Selbstzerstörungsmechanismus (Zerleger).
Schlägt die Granate nicht direkt in das Ziel ein, da explodiert sie in einer definierten Höhe und gibt tausende Splitter frei, die im Umfeld das Ziel zerstören. Das Herzstück dieser Funktion ist eine kleine Uhr bzw. eine Unruh, die durch die Drehung der Granate um ihre eigene Achse ausgelöst wird. Ansonsten würde man ja einen Aufzugsmechanismus benötigen. Durch die permanente Drehung der Granate auf ihrem Flug bleibt die Uhr in Bewegung und läuft bis zur Auslösung der Explosion. Bei dem geschilderten Fliehgewichtsantrieb muss man nur Zeit einstellen, wann die Granate explodieren soll. Diese richtet sich natürlich an der vorher gemessenen Höhe des Ziels und des Anstellwinkels des Geschützes aus - eine Wissenschaft für sich, bei der Stoppuhren eine große Rolle spielten. In den Links gibt es genaue Infos zu der 3,7 cm Flakgranate.
L.Dv. 487; Geschoßzünder (Flak): Zeichnung 3,7 cm Kpf.Z.Zerl.Fg. (michaelhiske.de)
L.Dv. 487; Geschoßzünder (Flak): 3,7 cm Kpf.Z.Zerl.Fg. (michaelhiske.de)
Die berühmte 8/8 funktionierte nach dem gleichen Prinzip. Lediglich mit der 20mm Flak schoss man als Nahbereichsflak mit rein ballistischer Munition auf tieffliegende Objekte. Anfliegende Bomberverbände wurden mit der beschrieben Technik attackiert.
flak 1.jpgflak 2.jpgflak 3.jpgflak 4.jpgflak 5.jpgflak 6.jpg
Gruß,
Walter
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